Offener Brief an einen Genossen wegen einseitiger Berichterstattung zu Saskia Esken

Folgenden Post habe ich auf Facebook geschrieben, nachdem Christian Nürnberger, SPD-Mitglied, Journalist und ehemaliger bayerischer Bundestagskandidat, auf seiner Fanpage der einseitigen Berichterstattung gegen Saskia Esken zustimmt und Forderungen an sie stellt.

Lieber Genosse Christian Nürnberger, ich bin (diplomatisch ausgedrückt) sehr verwundert über den Post über deine Fanpage zu Saskia Esken über eine Sache, die schon 7 Jahre her ist und auch vor 7 Jahren gerichtlich geklärt worden ist. Ich verstehe nicht, wieso du hier ausgerechnet eine Schlagzeile der Bild-Zeitung via Screenshot hervorhebst, die etwas suggeriert, was nicht mal im einseitigen, teilweise manipulativen Beitrag von Kontraste behauptet wird. Wieso forderst du hier eine Stellungnahme von Saskia, obwohl du als Journalist eigentlich wissen müsstest, dass Saskia, die damals in einem arbeitgeberähnlichem Verhältnis zur gekündigten Person stand, sich zu dem Fall nicht äußern darf. 

Hast du den Kontraste-Bericht gesehen? Gehört es nicht eigentlich zum guten Journalismus dazu sich auch die Gegenseite anzuhören? Sowohl t-Online, die Welt und auch der Stuttgarter Zeitung ist es im Gegensatz zur ARD gelungen die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen. Der Mitarbeiterin wird vorgeworfen, Arbeit mit Absicht liegen gelassen zu haben und interne Mails an Personen weitergeleitet zu haben, die nicht dazu befugt waren diese Mails zu lesen. Darüber erfahre ich im Beitrag von Kontraste übrigens kein Wort. Es stellt sich übrigens heraus, dass sich der Landeselternbeirat das Passwort der Mitarbeiterin nicht erschlichen hat. Vielmehr handelte es sich um ein Konto, das gemeinsam genutzt worden ist. Aber diese Info lässt man sicherheitshalber mal weg, weil sonst kann man ja nicht mehr Saskia (die ja eigentlich gar nicht am PC saß und die verdächtigen Mails gefunden hat) vorwerfen sich strafbar gemacht zu haben, so wie es im Kontraste-Beitrag getan wird. 

Lieber Christian, findest du nicht den Kontraste-Beitrag etwas manipulativ? Im Beitrag wird zunächst so getan, als hätten sie etwas völlig Neues aufgedeckt. Dabei kann man nach 2 Minuten Google-Recherche schon herausfinden, dass die Stuttgarter Zeitung schon vor 7 Jahren darüber berichtete. Was ist das Problem daran, dass Saskia der betroffenen Person eine Mail geschrieben hat. Was ist der Skandal daran, dass Saskia Esken die Kündigung persönlich in den Briefkasten geschmissen hat? Welche Kompetenz hat der erwähnte Arbeitsrechtler überhaupt zu konstatieren, dass Saskia herzlos ist? Inwiefern ist Herzlosigkeit eine juristische Kategorie?

Interessant ist auch was man herausfindet, wenn man bisschen auf Twitter recherchiert. Ex-Piraten-Mitglied, Ex-SPD-Mitglied Christofer Lauer stellt auf Twitter mehrere kritische Fragen an die Kontraste-Redaktion. Die wiederum rufen daraufhin Lauer an und versuchen ihn einzuschüchtern. Die Dokumente, die sie ihm angeblich zuschicken wollten, die belegen sollten, dass Kontraste sauber gearbeitet hat, hat er nicht bekommen. Im Bericht behauptet übrigens Kontraste in Saskias Mail stünde sie hätte die Person aufgefordert zu kündigen. Das stimmt allerdings nicht. Das musste Kontraste auch schon richtig stellen.

Letztendlich muss sich der ehrenamtlich arbeitende Landeselternbeirat nur einen Vorwurf gefallen lassen, nämlich der, dass sie einer Person gekündigt haben, obwohl sie nicht der Arbeitgeber der betroffenen Person waren, sondern das Land Baden-Württemberg. Aber anscheinend hat das Land Baden-Württemberg das selber nicht gewusst, sonst hätte das nicht erst vor Gericht geklärt werden müssen. 

Lieber Christian, was würde mit einem Journalisten der SZ passieren, wenn dieser mit Absicht Arbeit liegen lässt und interne Infos an konkurrierende Zeitungen weiterleitet?

Quellen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article204002284/Landeselternbeirat-Die-SPD-hat-mit-Saskia-Esken-echt-Glueck.html?fbclid=IwAR1OJgJlz-gsGKO3aCi0YnLYARREuThxqK9L822yhdjrC38EmCCRMoXoci0

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.spitzel-vorwuerfe-gegen-saskia-esken-wir-wurden-bespitzelt-nicht-die-mitarbeiterin.ac0b9a42-5177-405d-a116-fd867d0a407d.html?fbclid=IwAR2nEnAxcqGK0_7DoFa7BcliS2rJWES1U8fiy6asKSTfIP5ad0trS-CeCbQ

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_86990182/saskia-esken-alte-kuendigung-bringt-spd-chefin-unter-druck.html?fbclid=IwAR1JRqsYHqdFUmLGqmO2rlDXO5SA7Dw6iUUIlVeClYfdaQnoBfDOCfssj0c#utm_source=websuche&utm_medium=t-online-ergebnisse&utm_campaign=link1

https://web.de/magazine/politik/kuendigungsaffaere-saskia-esken-spd-kuendigt-rechtliche-schritte-34269406?fbclid=IwAR3GsS2xurY52Yab_6DG5LhVMbkKt5pCv3E23h9HzefqaNoNOJ8IhOtFpCg

https://twitter.com/Schmidtlepp/status/1205454133362339842
https://twitter.com/Schmidtlepp/status/1205481082717646850
https://twitter.com/Papaleaks/status/1205482218799415297
https://twitter.com/Schmidtlepp/status/1205839197522796544

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